Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung
Rethinking Psychological Reactance (PRT)
„Rethinking Reactance“ ist ein interdisziplinäres Projekt zur Entwicklung innovativer Modelle und Messverfahren für psychologische Reaktanz. Wir erforschen Widerstand in digitalen Debatten zu gesellschaftlichen Konflikten – mit neuen Skalen, Theorien und Textanalyse-Tools.
Dieses Projekt wird durch die LMU München und das Bayerische Institut für digitale Transformation unterstützt.
Beschreibung des Forschungsprojekts
Wie reagieren Menschen auf Einschränkungen ihrer Freiheit – besonders in polarisierten Debatten über komplexe gesellschaftliche Themen wie Klimawandel oder Migration? Das interdisziplinäre Forschungsprojekt REthinking Reactance widmet sich der Frage, wie psychologische Reaktanz – also Widerstand gegen wahrgenommene Bevormundung – entsteht, sich ausdrückt und konstruktiv bearbeitet werden kann. Reaktanz ist nicht nur ein individueller Abwehrreflex, sondern ein soziales Phänomen, das digitale Diskurse tiefgreifend prägt. Unser Team aus Kommunikationswissenschaft, Psychologie und Informatik entwickelt neue theoretische Modelle, innovative Messinstrumente und textanalytische Tools, um Reaktanzprozesse besser zu verstehen – und kommunikative Kompetenzen im Umgang mit ihr zu stärken.
Im Fokus stehen drei Arbeitspakete:
die Entwicklung eines mehrdimensionalen Modells situativer Reaktanz,
die Validierung einer Skala zur Erfassung von Reaktanzzuständen,
sowie die Analyse von Reaktanz in schriftlicher Kommunikation, u. a. durch ein Codebuch und einen automatisierten Textklassifikator.
Das Projekt wurde durch das bidt – Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation (12/2023–10/2024) gefördert und ist aus einem wissenschaftlichen Netzwerk hervorgegangen, das 2021 beim DGPuK-Jahrestreffen gegründet wurde. Unser Ziel: ein fundierter, praxisnaher Beitrag zur Verständigung in digitalen Öffentlichkeiten.
Keywords
Resistance in Political Communication | Wicket Problems | Reactance in the Public Sphere